Karate heißt zu deutsch "leere, unbewaffnete Hand" und ist eine fernöstliche Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung. Beherrscht man ihre Techniken kann man auch einen unerwarteten Angriff mit einem Schlag oder Tritt abwehren. Die eigentliche Bedeutung dieser Kunst liegt jedoch mehr auf der geistigen als auf der technischen Seite.
Durch das Training im Sinne des "wahren" Karate-Do (Do ist der Weg, also der Weg des Karate) werden einerseits die Selbstverteidigungsfertigkeiten entwickelt und die physische Kondition verbessert, andererseits aber auch die Selbstdisziplin gestärkt und damit gleichermaßen die Selbstkontrolle.
Ein Anhänger des Karate-Do handelt also stets angemessen und kontrolliert, und er ist immer bereit, mit all seiner Kraft für Gerechtigkeit zu kämpfen. Den Leitgedanken kann man mit wenigen Worten beschreiben:
Im Karate-Do gibt es keinen "ersten Angriff"
Dieser Leitgedanke wird gerade in den Katas offensichtlich, da sie alle mit einer Abwehrtechnik beginnen.
Kata ist neben Kihon und Kumite eine der Säulen des Karate. Kata bedeutet wörtlich: festgelegte Form, Anordnung, Methode. Es ist die stilisierte Form eines Kampfes gegen mehrere imaginäre Gegner. Das heißt, dass man sich in jedem Augenblick dieses "Schattenkampfes" vorstellen soll, von Gegnern umringt zu sein, gegen die man dann Abwehr- und Angriffstechniken anwendet.
Alle Fertigkeiten des Karate finden sich in den Katas wieder, deshalb sind sie von alters her das Herzstück des Karatetrainings. Die alten Meister widmeten ihre ganze Energie der Entwicklung dieser Kunst. Als sie die Katas schufen und perfektionierten, ließen sie stets die eigenen, durch ständiges Üben gewonnenen Erfahrungen einfließen. Etwas mehr als 50 Katas sind überliefert, wovon einige jahrhundertealt und einige jünger sind. Katas können durch ihre unterschiedlichsten Bewegungsanforderungen als nahezu perfekte Ganzkörperübungen angesehen werden, die man in jeder Phase der körperlichen Kondition und Ausbildung üben kann.
Die beiden anderen Säulen des Karate, die trainiert werden, sind zum einen das Kumite, was soviel wie Freikampf bedeutet, sowie das Kihon, das ist die Grundschule. Die Grundschule ist der Beginn allen Trainings und für die meisten der erste Prüfstein. Hier zeigt sich, wer den inneren "Schweinehund" besiegen kann, denn das ist hartes Training und vielen kommt es eintönig und monoton vor. Wer diese Grundschule jedoch nur lasch und überheblich angeht, wird später die Techniken nie beherrschen und irgendwann, meist früher als man denkt, an seine Grenzen stoßen!